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Was ist eine Ellenbogendysplasie?
Die Ellenbogendysplasie (ED) ist eine häufige Erkrankung des Ellenbogengelenks, die vor allem bei mittelgroßen bis großen Hunderassen vorkommt. Sie gilt als multifaktoriell bedingt: Bestimmte Rassen haben eine genetische Veranlagung, gleichzeitig beeinflussen Faktoren wie Fütterung, Wachstumsgeschwindigkeit, Belastung und Körpergewicht, ob und wie stark die Krankheit ausbricht.
Typisch betroffen sind schnell wachsende Rassen wie Deutscher Schäferhund, Labrador Retriever, Rottweiler oder Berner Sennenhund. Die Erkrankung tritt meist schon im jungen Alter auf und kann – unbehandelt – zu Schmerzen, Lahmheit und Arthrose führen.
ED ist ein Sammelbegriff für verschiedene Entwicklungsstörungen, die einzeln oder in Kombination auftreten können. Alle führen zu Fehlbelastungen, Schmerzen und häufig zur Entwicklung von Arthrose.
Die Hauptformen der Ellenbogendysplasie sind:
- Fragmentierter Processus coronoideus medialis (FCP)
Ein kleiner Knochenfortsatz an der Elle bricht ab und führt zu Entzündungen und Schmerzen. - Isolierter Processus anconaeus (IPA)
Ein Knochenfortsatz verschmilzt während des Wachstums nicht korrekt mit dem Hauptknochen → Instabilität und Schmerzen. - Osteochondrosis dissecans (OCD)
Ein Knorpelstück im Gelenk löst sich ab, meist am Oberarmknochen, was starke Schmerzen und Lahmheit auslöst. - Gelenkinkongruenz
Die Gelenkflächen von Oberarmknochen, Elle und Speiche passen nicht richtig zusammen → ungleichmäßige Belastung und frühzeitiger Knorpelverschleiß.
👉 Erste Anzeichen treten oft schon im Alter von 4–8 Monaten auf.
Ursachen der Ellenbogendysplasie
Die Entstehung von ED ist ein Zusammenspiel aus Genetik und Umweltfaktoren:
- Risikofaktoren für Ellenbogendysplasie beim Hund
- Ellenbogendysplasie entsteht durch das Zusammenspiel von:
- 🧬 Genetik
- Rassedisposition (z. B. Schäferhund, Labrador, Rottweiler, Berner Sennenhund)
- Polygenetische Veranlagung
- 🍖 Fütterung & Wachstum
- Zu energiereiche Ernährung im Welpenalter
- Überversorgung mit Kalzium & Mineralstoffen
- Sehr schnelles Wachstum
- ⚖️ Belastung & Umwelt
- Übergewicht
- Übermäßige körperliche Aktivität im jungen Alter
- Einseitiger Hundesport
- ➡️ Fazit: Erst wenn mehrere dieser Faktoren zusammenwirken, entwickelt sich aus der genetischen Anlage eine manifeste Ellenbogendysplasie.

Symptome: Woran erkenne ich ED beim Hund?
- Lahmheit (besonders nach Ruhe oder Belastung)
- Schmerzen bei Bewegung oder Berührung des Ellenbogens
- Bewegungseinschränkungen (steifer Gang, Probleme nach dem Aufstehen)
- Schwellungen oder Verdickungen am Gelenk
Diagnosemöglichkeiten
Eine sichere Diagnose stellt der Tierarzt durch:
- Klinische Untersuchung (Beweglichkeit, Schmerzreaktion)
- Bildgebung wie Röntgen oder CT, ggf. Arthroskopie
Behandlungsmöglichkeiten bei ED
Je nach Ausprägung kommen verschiedene Therapien infrage:
- Konservative Therapie
- Schmerz- und Entzündungsmanagement
- Gewichtsreduktion
- Schonung + kontrollierte Bewegung
- Physiotherapie (Muskelaufbau, Mobilisation, Bewegungstraining)
- Chirurgische Eingriffe
- Entfernung loser Fragmentstücke
- Korrektur von Fehlstellungen
- Arthroskopie (Gelenkspiegelung) als schonendes Verfahren
Physiotherapie als wichtiger Baustein
Physiotherapeutische Maßnahmen können die Gelenkfunktion langfristig verbessern:
- Schonende Mobilisation des Gelenks
- Muskelaufbau zur Stabilisierung
- Koordinationsübungen (z. B. Cavaletti)
- Alltagstipps für gelenkschonende Bewegung
👉 Frühzeitige Physiotherapie verlangsamt die Arthrose-Entwicklung und steigert die Lebensqualität deutlich.
Fazit
Die Ellenbogendysplasie ist eine ernsthafte, aber behandelbare Erkrankung. Mit einer frühen Diagnose, individueller Therapie und gezielter Physiotherapie können Hunde trotz ED ein aktives Leben führen.

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